Der MANGOLD und die BETEN – Teil eins. ROTE BETE und GELBE BETE

Einfach mal losschreiben! Über den Mangold, meinem Namensvetter habe ich schon viel geschrieben. Er ist gerade wieder in der Werkstatt und kommt demnächst, frisch renoviert hier in den Blog. Der Mangold, die Beten und auch die Rüben sind enge Verwandte. Sie gehören zu den Amaranthaceae, ihr wilder Vertreter – der Amaranth – ist nicht nur den Frühstücksmüsli-Essern bekannt.

Anfangen möchte ich hier mit der Roten Bete, die ich als Kulturpflanze wunderschön finde. Sie gehört zu meinen Lieblingsmodels in meinem Küchenfotostudio . Das richtige Rezept mit ihr habe ich noch nicht gefunden, auch wenn die unten beschriebene Suppe schon interessant ist, vor allem auch wegen des Meerrettichs. Weiter geht es hier noch mit der Gelben Bete, die etwas milder und nicht ganz so erdig ist. Für Menschen, die Rote Bete nicht so mögen, ist sie eine Alternative. Und da wir bald wieder nach Norditalien fahren, möchte ich dort auf die Suche nach der geringelten ‚Tonda di Chioggia‘ gehen. So der Plan.

Ich sehe schon, das wird wieder ein Mammutwerk. Ich kenne mich. Dann muss ich wieder tausend Kochhbücher studieren, in Archiven kramen, meine ganzen Botanikbücher wälzen und dazu noch die pflanzenmedizinischen Wälzer aus meiner Fortbildung. Stopp.

Einfach mal machen!

Wie hieß es in der gestrigen Masterclass bei Judith aka @Sympatexter? Es muss nicht alles perfekt sein. Schreiben, einfach mal anfangen. Losschreiben. Vielleicht sogar in der Mitte angfangen, dann erst die ersten Sätze zufügen (den Hook) und ganz am Schluß die Headline. Doch, ganz ehrlich, ich brauche den ersten Satz! Und der fällt mir meist sonstwo ein, unter der Dusche, beim Einkaufen, beim Staubsaugen! Und am allermeisten, beim Aufwachen. Morgens oder nach einem Power Nap – früher Mittagsschlaf genannt.

So ging das los bei mir mit dem Bloggen – vor über 10 Jahren. Ich hatte das große Glück, dass mein Blog damals noch nicht beachtet wurde 😉 Und so konnte ich Unmengen an Texten, Bildern und Material sammeln und ungestört vor mich hinschreiben. „Blog, like nobodys reading“. Doch, haha, von wegen nicht beachtet??? Als ich das dann endlich mit den Statistiken geblickt habe, sah ich, dass mein Blog schon über 200.000 mal gelesen wurde!!!! Yeiii!! Puh, doch Leser leider unbekannt oder verzogen. Kaum Kommentare. Der Blog war bei Blogger. Damals gab es noch Google+, facebook und das alte Twitter, jetzt X.

Letztes Jahr bin ich dann umgezogen. Auf WordPress. Dank Coaching, Masterclasses und Mentorinnen Hilfe habe ich mir eine eigene Webpräsenz gestaltet, handmade! Äh, ja darauf bin ich stolz. Sogar selbstgehostet auf utemangold.de. Doch WordPress.com läuft bisher besser. Mit SEO, Alternativtext und dem ganzen Kram, habe ich sogar 10 K erreicht, und das nur in einem Jahr! (Wobei ich glaube, dass es weder SEO noch sonstwas war, sondern einfach die Rezepte, die Bilder, das Essen, die Storys, die ich eben selber mag. Im Sinne von ‚Blog like nobodys reading‘.

Zurück zum „Einfachmallosschreiben“. Ich fange jetzt einfach mal an mit der Roten Bete. Der Rest folgt. Diesmal nehme ich mir nicht vor, die VG Wort konformen 10.000 Zeichen zu schreiben.

ROTE BETE – die enge Verwandte des Mangolds

Ich kann mich ja immer noch nicht so mit ihr anfreunden, versuche es aber immer wieder. So kann sie nicht nur zu einer köstlichen Suppe püriert werden, oder mit ihren Blättchen Wildkräutersalate schmücken – ihr Saft färbt auch Glasnudeln. Zu weißem Fisch eine besonders schöne Idee, die ich mir mal von @StevanPaul gemerkt habe. Aus der Serie „Schneller Teller“. Hach, da gibt es noch soooo viele schöne Rezepte mit der Roten Bete, ich bin hier weiter am Sammeln. Und da gibt es noch eine geringelte und eine gelbe Variante der Bete, manchmal auch Beete geschrieben.

Botanisch interessant ist, dass die Roten, Gelben und Weißen Beten wie der Mangold und die Rüben (Zuckerrüben und Futterrüben) zur gleichen Pflanzenfamilie gehören. Die Farbe der Roten Rübe wurde erst im 19. Jahrhundert in sie hineingezüchtet. Der rote Farbstoff heißt Betanin und ist ein Glykosid. Als Antioxidans wirkt Betanin freien Radikalen entgegen. Freie Radikale sind verantwortlich für die Zerstörung von Zellen und sind krebserregend. Folsäure und Eisen sind weitere wichtige Inhaltsstoffe der Roten Bete. Sie soll deshalb so gesund sein, weil sie blutbildend wirkt. Dieser Mythos hängt ihr seit der Antike an und hat wohl vor allem mit der blutroten Farbe ihres im gekochten Zustand austretenden Saftes zu tun.

Sie hat einen charakteristischen süßlichen und erdigen Geschmack, den nicht alle mögen (ja leider). Es gibt sie auch in einer dekorativ weiß gestreiften Variante, die ‚Tonda di Chioggia‘. In unserer Kräuter- und Gemüseküche wird die Rote Bete immer beliebter, gerade auch wegen ihrer rotfärbenden Wirkung. So können zum Beispiel Couscous und, wie schon erwähnt, Glasnudeln damit gefärbt werden. Roh und in Scheiben geschnitten macht sie sich gut in bunt gemischten Salaten – und vor allem ihre jungen zarten Blätter mit den roten Blattadern machen sich gut in sogenannten Wildkräutersalaten. Sie schmecken angenehm leicht säuerlich. Meist werden jedoch zarte Blättchen vom Roten Mangold verwendet, beide sehen sich zum Verwechseln ähnlich.

Winteressen – Rote-Bete-Suppe mit Meerrettich-Crème-fraîche

Zutaten

für 4 Portionen:

300 g Rote Bete
1 mittelgroße Möhre
1 mittelgroße Kartoffel
1 halbe Zwiebel
1 Esslöffel Butter
500 ml Gemüsebrühe
50 g Crème-fraîche
1 Teelöffel geriebener Meerrettich
1 Spritzer Zitronensaft
Meersalz und schwarzer Pfeffer

Zubereitung

Rote Bete färbt sehr stark ab, ihr könnt daher auch vorgegarte vakuumierte oder eingelegte aus dem Glas nehmen, das tut dem Vitamingehalt kaum einen Abbruch.

Nun Möhre, Kartoffel und Zwiebel klein schneiden und zusammen mit der Butter in einem mittelgroßen Topf 2-3 Minuten anschwitzen. Dann die Rote Bete hinzugeben und weitere 2-3 Minuten unter Rühren anschwitzen. Mit Gemüsebrühe angießen und zugedeckt ca. 20-25 Minuten köcheln, bis das ganze Gemüse weich ist.

In der Zwischenzeit Crème-fraîche mit dem Meerrettich verrühren, ganz leicht salzen, pfeffern und einen Spritzer Zitronensaft hinzugeben. Es darf nicht zu würzig werden!

Die Suppe sehr fein pürieren. Dabei vorsichtig arbeiten, denn die Spritzer sind pink und gehen sehr schwer wieder heraus! Mit Salz und Pfeffer etwas abschmecken. Wem dies zu „hell“ schmeckt, der kann auch etwas Muskatnuss hinzufügen.

Die fertige Suppe anrichten und je einen Klecks von der Meerrettich-Crème-fraîche draufgeben. Nach Belieben kann die Suppe jetzt noch verziert werden, z.B. mit Orangenschale etc.

(Für Menschen mit Nierenschäden heißt es, sollte rote Bete eher weniger auf den Speiseplan stehen, da das Gemüse ziemliche Mengen an Oxalsäure enthält).

Gelbe Bete

Die Gelbe Bete ist eine uralte Kulturpflanze. Die gelbe Rübe ist wie ihre roten und weißen Schwestern ein Abkömmling der Wilden Rübe auch See-Mangold genannt (mehr dazu beim Mangold unter Botanik und Geschichte). Sie wuchs früher an den Meeresküsten Europas, nach Mitteleuropa gelangte sie wie so viele Kulturpflanzen mit den Römern. Erst im 16. Jahrhundert taucht die Bete in ihren verschiedenen Farbvariationen in unseren Regionen auf. Ihre gelbe Färbung, z. B. bei der Rübe ‚Burpees Golden‘, kommt durch den Farbstoff Betaxanthin. Geschmacklich ist sie etwas milder als ihre rote Schwester und können in der Küche genau wie sie ganz geröstet, gebacken oder gegart werden. Gewürfelte Gelbe Bete mit Olivenöl und Zitronensaft schmeckt zum Beispiel zu Lachsgerichten. Zudem lassen sich die Scheiben mit ihrer goldgelben Farbe statt Karotten bzw. Möhren verwenden….

Und das war jetzt der Anfang. Ich habe da mal ein Risotto gekocht. Doch da lässt sich noch mehr draus machen. Ich gehe mal Rezepte sammeln… und melde mich dann wieder.

Ah übrigens: Rettet die Alten Gemüsesorten!!

In der Mitte ein Bild aus dem Album Benary, von Ernst Benary, der im vorletzten Jahrhundert (Erfurt 1876 und 1893) Zeichnungen damaliger Gemüsesorten anfertigte. Ich nenne sie mal „Rote Liste Arten“. Glücklicherweise gibt es noch die Arche von Slowfood oder Samenhändler und leidenschaftliche Hobbysammler:innen, die sich auf samenfeste Sorten spezialisiert haben und diesen Schatz aufbewahren.

3 Antworten auf “Der MANGOLD und die BETEN – Teil eins. ROTE BETE und GELBE BETE”

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