BUNTES GEMÜSE – PASTA mit KALETTES

Der Februar ist bunt! Habe ich beschlossen. Neumond im Wassermann, kreativ und frei. Die bunte Alemannische Fasend hier. Der schillernde Karneval dort. Das Austreiben des Winters. Die Winter sind zwar nicht mehr hart und kalt, aber sie sind nur noch trüb, grau und es regnet seit November durchgehend. Eine wohltuende Unterbrechung war der Dezember in Italien. Dieses Leuchten! Die Mosaike von Ravenna, der ‚Piazza delle Erbe‘ mit seinen bunten Gemüse in Padova.

Der Januar war wieder trüb, voller Arbeit, nur am Bildschirm, draußen nur Regen, kalt, eklig. Und jetzt ist Anfang Februar, die Sonne scheint stärker, wenn sie scheint… Bunt! Bunte Farben bringt die Fastnacht, der Karneval. Die Farben bringen ein Leuchten in die trübe Zeit. Bunte Konfetti, wilde Verkleidung, Luftballons in allen Farben draußen am Maibaum auf dem Marktplatz in unserem Dorf zwischen Reben, Rheintal und Schwarzwald.

Bunte Deko auch im Brauhaus in Koblenz – zwischen Mosel und Rhein. Eine zweite Heimat. Oder dritte. Adoptierte. Bunt war die Party auf der Straße und im „Einstein“ in Koblenz. „Schwer“ heißt der Donnerstag dort – „Schmotziger“ ist er hier. Weiberfasnacht wird er woanders genannt. Ich liebe sie mittlerweile, die alemannische Fasend und ich hasse sie doch auch, oder ihn, den Fasching. Verordneter Frohsinn? Oder doch eine schöne alte Bauerntradition, um den grauen Winter auszutreiben. Und ab einem bestimmten Punkt (ich gebe zu, es hatte was mit Riesling von der Mosel zu tun) kam sie dann doch wieder die Leichtigkeit. Musik und Tanzen. Danke an die Koblenzer Lockerheit und Entspanntheit – es hat Spaß gemacht mit euch!

So ist es auch mit dem Februar – ich mag ihn nicht und doch liebe ich ihn. Mittlerweile. Trüb und grau, dazwischen Sturm! Wetteränderungen. Dramatik und kalt…. Dann wieder mild und blauer Himmel. Erste Frühlingsblüten im Japanischen Garten in Freiburg. Kirschblüten im Stadtpark Lahr -und dann wieder Frost. Erblühen und Sterben. Im Februar ist der Geburtstag meiner Mutter, und auch ihr Himmelsgeburtstag. Und Anfang März ist mein Geburtstag. Es war wie dieses auch das Jahr des Drachen, das nur alle 60 Jahre wieder kommt. Der Holzdrache. Ein Glückssymbol, der Drache verspricht Wohlstand und Kraft. Ich bin noch im tiefen Schnee geboren. Auf der Schwäbischen Alb, den Tag damals stelle ich mir sonnig vor. Sonnig, kalt, tiefer Schnee und blauer Himmel. So wäre es schön, auch heute. Doch es ist weiter grau, mild und regnerisch.

Ich sehne mich nach BUNT! Buntes Gemüse. Die Fastenzeit beginnt, die Tage werden länger, der Körpermetabolismus stellt sich um. Genug der Völlerei über Weihnachten im Winter. Veganuary ist eigentlich einen Monat zu früh. Es hat schon einen Grund, dass die Fastenzeit erst Mitte Februar beginnt. Heute nennt man sie auch ‚Detox‘. Was es damit auf sich hat, dazu unten noch ein paar Fakten.

Kalettes eine Kreuzung aus Grünkohl und Rosenkohl

Auf dem Bauernmarkt habe ich Kalettes gekauft, eine Kreuzung aus Blätterkohl und Rosenkohl.

Kalettes sind ein Gemüse, eine Kreuzung aus Rosenkohl und Grünkohl; sie sind auch unter den Namen KohlröschenWilder Rosenkohl oder Flower Sprout im Handel und werden zuweilen in Anspielung auf ihr Petticoat-ähnliches Aussehen auch liebevoll „Pettikohl“ genannt. „Kalettes“ ist der eingetragene Markenname der Firma Tozer Seeds Ltd, die dieses Gemüse erstmals 2010 kommerziell im Vereinigten Königreich eingeführt hat.

Wikipedia

Ich wusste bisher nie so richtig, was ich damit anfangen soll, bis ich bei meiner Recherche auf ein paar leckere Pastarezepte gestoßen bin. Und so werde ich ihn mit Pasta machen. Dazu einen italienischen Touch mit Sardellen, getrockneten Tomaten, Knoblauch und Peperoncini.

Pasta mit Kalettes,
Knoblauch-Peperoncini und getrockneten Tomaten

200 g Pasta (z.B. Spirelli oder Fusili)

30 g Kalettes

2 EL Olivenöl

3 Sardellenfilets

2 TL Knoblauch mit Peperoncini in Öl eingelegt

1 EL getrocknete Tomaten in Öl eingelegt

Wasser kochen, salzen und die Spirelli etwa 8 min kochen. Kurz vor Schluss (nach etwa 6 min) die Kalettes dazu geben und weichkochen. Die Sardellenfilets auf Küchenpapier legen und fein zerdrücken. Das Olivenöl in einem kleinen Topf erhitzen, die Sardellenpaste, die Knoblauch-Peperoncini und die getrockneten Tomaten darin andünsten. Mit einem Sieblöffel die Pasta mit den Kalettes herausheben und in den Topf mit der heißen Sauce vermischen, bis alle Zutaten schön vermengt sind.  

Immer der Nase nach – und den Augen

Immer der Nase nach – und den Augen. „Überlassen Sie es Ihren Sinnen, die gesunden Lebensmittel auszuwählen. Es gibt einen guten biologischen Grund dafür, dass Sie von den leuchtenden Farben der Obst- und Gemüseabteilung angezogen werden: In vielen Fällen sind diese Farben die Antioxidantien.“ schreibt Dr. Greger in seinem Buch: „How not do die“.“Sie sollten versuchen, die farbenfrohesten und aromatischten Lebensmittel zu essen“ schreibt Dr. Greger weiter.

Und dieser gute biologische Grund sind die Farbstoffe der Pflanzen. Die Pflanzenpigmente. Und das, was man riecht und schmeckt – die Aromen. Und auch die Bitterstoffe, die scharfen und bitteren Inhaltsstoffe der Kreuzblütler (Kohl) und Lauchgewächse, die ebenfalls von gesundheitlichem Nutzen sind. Nur sind diese leider herausgezüchtet worden, weil sie niemand so gerne mag.

Dafür kann man sich bei allen Gemüsen von den Farben und dem Duft leiten lassen. Auch der Duft von Zwiebeln und Lauch ist irgendwie anziehend, oder? Bei den Kohlgewächsen weiß ich nicht so recht. Da ist es nicht alleine das Aussehen von Brokkoli, Blumenkohl, Rotkohl und Co das anziehend wirkt, instinktiv weiß der Körper, dass diese Gemüse ihm guttun und so haben auch sie eine unwiderstehliche Anziehungskraft.

Freie Radikale, bunte Flavonoide und rostende Äpfel

Warum? Weil je farbiger, desto mehr Antioxidantien. Neben den Vitaminen sind das die Flavonoide, gelbe und rote Farbstoffe, und dazu gehören auch die Anthocyane, also die blauen und violetten Farbstoffe von Obst und Gemüse.

Flavonoide, gehören zur Gruppe der Polyphenole und sind sogenannte Sekundärmetaboliten in Pflanzen. Sie sind für die Pflanze nicht lebensnotwendig und werden in einem extra Kreislauf gebildet Lange Zeit wusste man nicht, welche Funktion sie in Pflanzen haben, heute geht man von einer wichtigen ökologischen Funktion dieser Stoffe aus. Es wird angenommen, dass sich pflanzliche Sekundärstoffe als Folge einer intensiven Interaktion zwischen Pflanzen und ihrer Umwelt entwickelt haben. Viele pflanzliche Sekundärstoffe dienen der Pflanze als Fraßschutz gegen Pflanzenfresser, schützen sie vor Sonnenstrahlen und auch vor Pathogenen, sprich Pilzen und anderen Krankheitserregern. Andererseits locken sie als Farb- und Aromastoffe pollenverbreitende Insekten und samenverbreitende Früchtefresser an. Wikipedia – Sekundäre Pflanzenstoffe

Wie schon erwähnt sind sie für die rote, blaue, hellgelbe und violette Farbe bei vielen Obst- und Gemüsesorten verantwortlich (z.B. Äpfel, Kirschen, Zwiebel, Soja, schwarzer und grüner Tee). Und auch Aromen sind Antioxidantien. Bei uns haben Flavonoide zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen. Sie senken u.a. das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, regulieren den Blutdruck und beeinflussen das Immunsystem positiv.

Detox mit buntem Gemüse, das gut riecht

Detox mit Antioxidantien. Die Silbe „ox“ – hat etwas mit Oxygenium = Sauerstoff zu tun. Das Sauerstoffmolekül ist hochreaktiv möchte sich gerne mit allen freien Elektronen, die im Blut rumschwimmen verbinden und so zu einem Superoxid werden! Nur, um noch radikaler zu werden und sich auf alles zu stürzen, was in der Zelle rumschwimmt – auch auf die DNA, die Erbinformation. Dies kann dann im schlimmsten Falle zu Krebs ausarten. Doch zum Schutz davor haben wir die Antioxidantien aus Obst und Gemüse – diese fangen die Elektronen ab, bevor sie sich das Sauerstoffmolekül abgreift. Ein Beispiel für so eine Oxidation durch den Sauerstoff ist, wenn Apfelspalten braun werden. Und davor schützen wir sie, indem wir Zitronensaft darauf träufeln. Die Ascorbinsäure, das Vitamin C, ist hier das Antioxidans und verhindert die Oxidation, sozusagen das Rosten des Apfels.

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