JOHANNISKRAUT – Bringt wieder Licht ins Dunkel

„Sankt Johannskraut…. von etlichen auch Fuga demonum genennt, darumb, das man meynet, wo solichs kraut behalten würt, da komm der teüffel nicht hyn, möge auch kein gespenst bleiben…“ BRUNFELS (1532)

Solche alten Weisheiten können leicht als Aberglauben abgetan werden, doch haben sie einen realen Kern: Wenn man die Vertreibung von Gespenstern mit der Vertreibung von Depressionen gleichsetzt. So steckt manchmal in den alten medizinischen Kräuterbüchern ein wahrer Kern. Das Johanniskraut gehört zu den am besten wissenschaftlich erforschten Kräutern als Mittel gegen depressive Verstimmungen, gegen „Winterblues“ und in Kombination mit anderen Heilpflanzen auch bei Angst und Unruhe. Äußerlich als rotes Johanniskrautöl bei Verletzungen und sogar leichten Verbrennungen. Wegen der gut belegten Wirkung sind Johanniskrautpräparate durch die Krankenkassen erstattungsfähig.

Den Inhaltsstoffen Hypericin und Hyperforin wird eine phototoxische Wirkung nachgesagt. Diese Nebenwirkungen wurden jedoch bisher nur bei Tieren beobachtet, die größere Mengen Johanniskraut gefressen haben – und bei Menschen nur ganz gelegentlich, wenn sie besonders hellhäutig sind oder die Dosis zu hoch war. Leider haben Johanniskrautpräparate deswegen mittlerweile ein schlechten Ruf. In den handelsüblichen Dosen und Präparaten aus der Apotheke, ist die Dosis jedoch so gering, dass keine Nebenwirkungen mehr beobachtet wurden.

Das zum Sonnenhöchststand im Sommer geerntete Kraut hilft im Winter gegen die Dunkelheit, auch „Winterdepression“ genannt. Es heißt, es bringe Sonnenkräfte in die Organe und regeneriert. Am besten nimmt man Johanniskraut schon vorbeugend, bevor die dunklen, trüben Hochnebeltage wieder beginnen. Die Wirkung setzt nach 1 bis zwei Wochen ein.

„Seit November 2009 wird Johanniskraut offiziell in der deutschen Leitlinie für Depressionen geführt. Es wird bei leichten und mittelschweren Depressionen nachweislich genausogut wie herkömmliche Antidepressiva, aber mit deutlich geringerem Nebenwirkungspotenzial“, schreibt Ursel Bühring im aktuellen Lehrbuch für Heilpflanzenkunde, 5. Auflage 2021, Haug Verlag.

Gut für die Seele und auch für die Haut, das erkannte schon Paracelsus, der Arzt, Alchemist und [hier weiterlesen…]

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