GRÜNE TOMATEN, Vogelaugenchili, Koriander und ein paradiesisches CHUTNEY

Es wird Herbst und ihr habt noch Tomaten im Garten? Aber sie werden nicht mehr ganz reif, also was damit machen? In der Küche nachreifen lassen oder einfach ein superleckersauersüßscharfes Chutney daraus machen. Wobei bei mir in der Küche doch ziemlich wieder die Konfitüre à la Witzigmann entstanden ist – mit Korianderkörnern und hauchdünn geschnittenen Limettenscheiben (oder Zitronen), die ich jedes Jahr so gerne mache. Wobei dieses Jahr, da kommen meine mittlerweile im wahrsten Sinne „heiß“ geliebten Vogelaugenchilis mit rein. Dazu feiner Ziegenkäse. Und frisch gebackenes Brot. Am besten noch warm. Es wird paradiesisch!

Also, wohin mit all den grünen Tomaten?

Mir fällt ein Rezept von Eckhard Witzigmann ein aus seinem Buch „Junges Gemüse“, das ich jedes Jahr wieder heraushole und immer weiter verfeinert habe, um die vielen halbreifen und grünen Tomaten zu verarbeitMeine Variante ist eine Mischung aus Witzigmanns Konfitüre und einem Chutney, da ich noch Chilis – diesmal Vogelaugenchilis – verwende, um dem Ganzen noch eine wohlige Schärfe zu geben. Süß, Salzig, Sauer, Scharf und ein wenig Bitter durch die Tomatenschalen. Alle Sinne werden geschärft.

GRÜNE TOMATEN KONFITÜRE mit Koriander und Vogelaugenchili

Zutaten & Zubereitung

1 kg Grüne Tomaten, geviertelt
200 g geschälte, in dünne Scheiben geschnittene rote Zwiebeln
80 ml milder Essig Reisessig, Melfor oder weißer gereifter Balsamico
2 TL im Mörser zerstoßene Koriandersamen
1 in hauchdünne Scheiben geschnittene unbehandelte Limette (oder Zitrone)
4 Lorbeerblätter
3-4 kleine Vogelaugenchili (Achtung scharf!)
350 g brauner Zucker (hier nimmt man am besten Roh-Rohrzucker)
1 Tl Meersalz
Olivenöl

Die Zwiebeln in dem Olivenöl glasig schwitzen. Die geviertelten Tomaten, den Essig, Koriander, Limettenscheiben, Lorbeerblätter, die Chilis, Zucker und das Salz zufügen und aufkochen. Die Hitze reduzieren und das ganze simmern lassen. Etwa 1 Stunde leicht köcheln und dabei immer wieder umrühren bis das Wasser verkocht ist und die Masse eine zähflüssige konfitürenartige Konsistenz annimmt. Hier muss man aufpassen, da die Konfitüre gerne unten anbrennt, obwohl sie oben noch sehr flüssig ist! Sobald sie die gewünschte Konsistenz hat, heiß in sterilisierte Gläser abfüllen. Sehr hübsch sehen dazu kleine Weckgläschen aus.

Zu Käse 

Die Konfitüre eignet sich ganz hervorragend zu Käse, hier vor allem Ziegenkäse in allen Variationen. Andere Weichkäsesorten, wie Brie oder Camembert, eignen sich ebenfalls. Selbstverständlich kann man sie auch pur aus dem Glas löffeln und mit frischem Brot vom Bäcker oder selbstgebackenem Sauerteigbrot essen.

Paradiesische Paradeiser

Paradeiser nennt man in Österreich die aus Südamerika stammenden Tomaten, die ursprünglich auch Paradiesäpfel, Paradeisäpfel, Goldäpfel und Liebesäpfel genannt wurden. In Europa wurde die unbekannte, rote, pralle Frucht aus der Neuen Welt schnell zum Paradies-Apfel, mit dem Eva ihren Adam verführt hat.

Das Wort „Paradies“ stammt ursprünglich aus dem Persischen und fand seinen Weg in verschiedenen Sprachen, darunter dem Griechischen und dem Hebräischen, bevor es in die europäischen Sprachen übernommen wurde.

Im Persischen lautet das Wort „pardis“ oder „pardeis“, und es bezieht sich auf einen ummauerten Garten oder einen königlichen Park. Dieser Begriff wurde im Altpersischen verwendet und fand Eingang in die babylonische, hebräische und griechische Kultur. Im Althebräischen heißt das Wort „pardes“, und es wird in der Bibel verwendet, insbesondere im Buch Hohe Lieder und in einigen späteren jüdischen Texten.

Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch alle Pflanzen gegeben, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise. Allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und Alles Gewürz, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so.“ Im ersten Buch Genesis, Kapitel 1, Verse 29-30

Grüne Tomaten?

Und woher bekommt man Grüne Tomaten, wenn man sie nicht im eigenen Garten hat? dann einfach auf dem Markt den Gemüsehändler fragen, ob er das nächste Mal grüne Tomaten mitbringen kann. Das macht er gerne, wenn er die grünen, unreifen Tomaten loswerden will 😉 Keine Angst, sobald sie verkocht sind, sind grüne Tomaten nicht mehr giftig! Das schwach giftige Tomatin (ähnlich dem Solanin) löst sich beim Kochen auf. Geeignet sind natürlich auch die von Natur aus grünen alten Sorten ‚Green Zebra‘ oder ‚Tigerella‘, die auch grün schon reif sind.

Im Paradies der Paradeiser

Über 3200 Sorten Paradeiser, wie in Österreich die Tomaten genannt werden, züchtet Erich Stekovics. In seinem Heimatort Frauenkirchen im österreichischen Burgenland lädt er Touristen und Tomatenliebhaber zur Verkostung auf seine Felder ein.

https://www.deutschlandfunk.de/im-paradies-der-paradeiser-100.html

TOMATE und TOMATILLO, die Schwester der Physalis

Eine weitere Variante ist eine SALSA mit TOMATILLOS. Die habe ich hier beschrieben.

3 Antworten auf “GRÜNE TOMATEN, Vogelaugenchili, Koriander und ein paradiesisches CHUTNEY”

  1. Das Ist ja mal eine vorzügliche Idee. Meine Tomaten wollen selbst in Hamburg und im November noch nicht aufgeben. Sie reifen zwar gut nach, aber wirklich toll schmecken sie nicht mehr. Ich freue mich, deinen Blog gefunden zu haben. Liebe Grüße Cornelia

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